Dies ist die Geschichte einer jungen Frau, die kürzlich ihre an Krebs erkrankte Mutter verloren hat. In ihrem WG-Zimmer hängt sie Erinnerungen nach und rekapituliert das Leben ihrer kreativen Mutter, die in jungen Jahre und frisch verliebt ihre Schauspielkarriere in Istanbul unterbrach, um mit ihrem türkischen Mann in einem kleinen deutschen Ort eine Familie zu gründen. Das Familienleben war lebendig und harmonisch, zumindest erinnert sich die erwachsen gewordene Frau nur an die positiven Dinge und die Nähe zwischen den Familienmitgliedern scheint auch erhalten geblieben zu sein, als die Mutter schließlich beschließt, wieder zurück in die Türkei und ans Theater zu gehen. 

In der Gegenwart hadert die junge Frau mit ihrer Kreativität und der Bewältigung ihres Studiums, zu oft halten ihre Gedanken sie gefangen, lähmt sie der Vergleich mit der starken Persönlichkeit ihrer Mutter. Gut, dass es Freunde gibt, die sie verstehen, ohne sie mit Samthandschuhen anzufassen. Freunde, die das Leben feiern und eine Überraschungsparty für die Mitbewohnerin veranstalten und im kleinen Kreise Nähe teilen.

Burcu Türker erzählt mithilfe weniger Striche und wilder Farbkleckse diese Geschichte ganz berührend und klar. Alles ist spürbar... und kann zu Tränen rühren, Achtung!

Mit ihrem Comic kam Burcu Türker unter die Finalisten im Comicbuch-Wettbewerb 2016 der
Berthold Leibinger Stiftung: www.leibinger-stiftung.de/de/foerderaktivitaeten/comicbuchpreis/preisverleihung-2016.html

Andreas Platthaus (FAZ) über den Comic:

Burcu Türkers „Süße Zitronen“ sind ein souveränes Doppeldoppelspiel: einmal Mutter-Tochter und dann Türkei-Deutschland. Und der Comic ist ein Traum in Rot, denn was die junge Zeichnerin mit dieser Farbe alles anstellt, das muss man sehen.